Station 6
Die Operette in der NS-Zeit
Operetten, die nach Vorbildern des New Yorker Broadway komponiert wurden, gehörten seit den 1920 Jahren zur internationalen Entertainment-Industrie und waren sehr populär.
Fast alle im Operettenbetrieb tätigen Künstler*innen waren jüdisch. Auch Stücke, die den Heimatidealen des NS-Regimes entsprachen, stammten von jüdischen Autor*innen, wie das „Dreimäderlhaus“ von Heinrich Berté (1857-1924). 1933 wurde kein offizielles Verbot bestimmter Stücke erlassen, aber ab 1934/35 mussten die Spielpläne, die von den Theaterleitungen weiter frei gestaltet werden konnten, im NS-Propagandaministerium vorgelegt werden. So verschwanden nicht alle Titel jüdischer Komponist*innen sofort von den Bühnen.
Dass die Stücke nach und nach nicht mehr gespielt wurden, lag an systematischen Störaktionen von Nazi-Gruppen, die die Ensemblemitglieder zusammenschlugen und Aufführungen unmöglich machten. So verließen die jüdischen Künstler*innen Deutschland und die Bühnen beschränkten sich Stücke, bei denen keine Randalierenden zu erwarten waren.
Ausführliche Informationen finden sich auf der Webseite Operette Research Center
Zu Operetta Research Center
Standort
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND TANZ
Theaterplatz 16
Die Stationen
Station 1
WEITERMACHEN UND NEUE ERKENNTNISSE AUFARBEITEN
Station 2
DIE ENTEIGNUNG JÜDISCHER UNTERNEHMEN
Station 3
EIN ZEITUNGSARTIKEL ÜBER ALFRED LÖWENDAHL
Station 4
AACHEN IST EINE FRIEDENSSTADT
Station 5
DER PARAGRAPH 175
Station 6
Gefährliches Gift: Die „authentische“ Operette
Station 7
NICHTS ERINNERT AN DIE VIELEN OPFER